Chachacha – so weit wie noch nie!

Tag: 183

Geradelte km: 6.409 

Geradelte hm: 66.050 

Spenden: 1.899,09 €

(Kurz)geschichten … von Batumi bis Tiflis 

Grünes Georgien 

Wir starten zu 4t, noch ohne Regen, in Batumi los. Stefan aus der Schwiiz ist auch dabei. Kevin und er haben sich auf dem Weg nach Batumi kennengelernt und Freundschaft geschlossen. Salomé kann mal wieder quatschen „wie ihre d Schnurre gwachse isch“ und sie genießt es. Wie so oft wird uns die Bedeutung von Sprachen bewusst. Nichts gegen das Kommunizieren mit Händen und Füssen, das ist super! Auch Mimik und Körpersprache sind unersetzbar, und trotzdem: In der eigenen Muttersprache zu sprechen ist was Besonderes. Zurück zum Radln. Das Landschaftsbild wird von schönen, romanische Kirchen geprägt. Doch vermissen wir die wertvollen Toiletten und Wasserstellen der Moscheen. Weiter bestaunen wir schon fast kunstvoll arrangierte, oberirdisch verlegte Gasleitungen und weichen Schweinen, Kühen, Schafen und Hunden aus. Die Tiere bewegen sich hier mit derselben Gemächlichkeit auf Schnellstraßen wie auf kleinen Feldwegen. Als Etappenziel haben wir uns die heissen Quellen im Norden gesetzt und fahren daher als erstes an der tropischen Schwarzmeerküste entlang. Alles ist grün! Wunderschön leuchtend und fruchtbar. Kakibäume, die ausschauen wie reich geschmückte Christbäume, wachsen neben Kiwi -Stauden. Nadelbäume stehen neben Palmen und Teeplantagen werden von Nussbäumen gesäumt. Und Feijoa!! Feijoa! Für Salomé ein Wiedersehen und wieder Schmecken der besonderen Art! Ihr kennt Feijoa nicht? Kein Wunder, Salomé verdrückte diese tonnenweise in Neuseeland, doch leider, leider blieben sie in der Schweiz unauffindbar. Arg, einen Geschmack wieder zu haben und so viele Erinnerungen damit zu verbinden. Wir scheinen im Paradies angekommen zu sein. Doch entpuppte es sich als ein regnerisches und feuchtes Paradies. 

Vom Regen zu den Teeplantagen

Noch am ersten Tag erwischte uns der Regen eiskalt und schlug ohne Erbarmen zu. Durchgefroren und waschelnass flüchteten wir in ein Guesthouse. Dies nach einer vergebenen Suche eines Tee- oder Kaffeehauses, die wir von der Türkei noch so gewohnt waren. Irina hiess uns willkommen. „Ausziehen, Ausziehen! Raus aus den nassen Klamotten! Unter die Dusche!“  Brav folgten wir und durften uns gar ausbreiten. Die Heizungen verschwanden unter unserem nassen Gewand und wir durften sogar ihre Küche benutzen. Oder eher, Sandra durfte ihr helfen, unser Abendessen zuzubereiten. One Pot Pasta à la Irina. Schmeckt gut. Ist schnell zubereitet. Werden wir nachkochen! Wir hatten unseren Spass zusammen, vor allem, als Irina Kevin mit einem (für uns wohl bekannten!) „Finish it“ aufforderte, aufzuessen. Obwohl er brav aufgegessen hatte, regnete es weiter und die Entscheidung, noch eine Nacht zu bleiben, wurde noch bevor sich die Sonne zeigte gefällt. Merde! Aber Halt! wollten wir nicht eh Teeplantagen besichtigen? Dabei authentische Hüte tragen und weniger authentisch, ausserhalb der Saison, ein paar Teeblätter von den Stauden pflücken? Doch, wollten wir! Irina und ihr Sohn organisierten den Ausflug und kamen sogar mit. Die Autofahrt dorthin werden wir mit einem Luftanhalten in Erinnerung behalten – die Verköstigung des Tees und die frisch gepflückten Kaki, Birnen und das hausgemachte Khachapuri werden wir jedoch mit Wasser im Mund in Erinnerung behalten. Weißer, grüner und schwarzer Tee wurde uns serviert- welcher schmeckte am besten? Diese Variation nach (dem auch guten!) Cay in der Türkei gefiel uns. Der Touri-Ausflug wurde zum Highlight. Zurück im Guesthouse ging es Salomés Haaren an den Kragen. Sie war Gast bei Coiffure Chez Michel (der Inhaber ist auch unter seinem Spitznamen Kevin bekannt) und bekam eine gratis Französischstunde noch dazu. Die Haare wurden kürzer, das Französisch leider nicht wirklich besser. Noch nicht. Mit Irinas Hilfe übten wir uns alle 4 noch ein wenig in georgisch, bevor wir uns wieder auf unsere Sättel schwangen. – „Salomé“ soll auch ein georgischer Name sein…Christlich? Egal, solange er nicht mehr wie „Salomi“ ausgesprochen wird. 😉 Nun konnten sich plötzlich alle den Namen „Salomé“ besser als „Sandra“ merken. 

Die verflixte heiße Quelle oder die Schlammschlacht

Immer noch frisch in den Beinen (durch unseren ungeplanten Stopp bei Irina) radelten wir den heissen Quellen entgegen. Durch hügelige Landschaften, weg von der Küste und den Bergen entgegen. Nach dem Mittagessen bleiben jedoch immer noch 50km zu fahren. Eine Abkürzung kommt da wie gerufen. Doch wie sind die Straßen in Georgien? Sind die „gelben“ Straßen stark befahren? Ist eine „weisse“ Strasse auch wirklich geteert? Wir entschieden uns, es herauszufinden – schlimmstenfalls müssen wir umkehren. Spoiler: Wir haben es herausgefunden und nächstes Mal werden wir umkehren. Die anfänglichen kleinen Pfützen wurden durch grosse Wasserlöcher und schlussendlich durch puren Schlamm und tiefen Gatsch ersetzt. Wir steckten bereits viel zu fest drin – im wahrsten Sinne des Wortes – um noch kehrt zu machen. Die weiße Straße entpuppte sich als Feldweg, welcher sich durch den starken Regen in ein schwarzes Loch verwandelte. Ein schwarzes, Schlammloch, welches am liebsten Radler:innen mitsamt Rad verspeist. Wir kämpften uns durch. So ein Radl ist schwer. Noch schwerer wenn die Schutzbleche voller Schlamm sind und sich das Laufrad nicht mehr drehen lässt. Kevin kam Salomé zu Hilfe, die am Ende ihrer Kräfte schien. Die Füße waren weiss und der Spassfaktor im Schlamm versunken. Da half auch das Bonbon eines Hirten nichts, welches wir als Aufmunterung geschenkt bekamen. Zusammen schafften wir es und erreichten – ja nicht die verflixte Quelle – aber eine geteerte Strasse die zu einem kalten Brunnen führte. Räder und Schuhe wurden gewaschen und die Wasserflaschen aufgefüllt. Und unser Zelt gleich daneben aufgebaut. Die Quellen müssen warten.

VINO und CHACHA 

Nach der Schlammschlacht schleifte etwas unaufhörlich bei Salomés Hinterrad. Deswegen hieß es: gleich vor diesem Haus stehen bleiben und nachschauen. Keine Minute später stand die ganze Familie samt Baby und Oma rund um uns, Autos blieben stehen und Nachbarn versammelten sich. Alle wollten uns gleichzeitig helfen. Sowie unsere Wasserflaschen auffüllen. Stefan scherzte: Unsere Flaschen sollten doch mit Chacha anstelle von Wasser aufgefüllt werden. Dieser Wunsch wurde umgesetzt. Wir sind nun stolze Besitzer:innen einer 1,5l Chachaflasche. Sei vorsichtig, was du dir wünschst! Denn verkosten mussten wir den Chacha auch gleich. Ziemlich gut dieser selbst gemachte Schnaps! Wir bedankten uns herzlich und deuteten, dass wir weiter wollen, um Mittag zu essen. Ah, ihr habt Hunger, ja dann kommt rein, deuteten uns die Besitzer:innen. Wir folgten der Einladung und nahmen die Plätze rund um den Tisch ein. Zuerst mal einen Vino, dann gleich einen zweiten. Huch! Die Gläser blieben nie leer. Eine Köstlichkeit nach der anderen wurde auf den Tisch gestellt… unter anderem Auberginen gefüllt mit Walnusspaste, Bohnen mit Koriander Soße und Ente in Sauce. Auch ein Khachapuri wurde ins Rohr geschoben. Es sollte das Beste werden, das wir je gegessen haben! Uuuuund: noch ein Vino! Die Stimmung war ausgelassen und die Musik tönte aus vollem Rohr! Der Hausherr brachte ein gläsernes Schwert, aus dem wir noch mehr Wein tranken. Auch die Oma bewies, dass sie noch trinkfest ist und den Wein aus dem Schwert exen kann. Ohlalaaaa, da beginnt sich doch alles schon leicht zu drehen. Die Georgier:innen trinken tatsächlich Wein wie Cay in der Türkei getrunken wird 😉 Als die Sonne zwischen den Wolken vorblitzte, tanzten wir draußen zu den georgischen Beats und tranken Bruder- und Schwesternschaft. Alle genossen die freudige Zusammenkunft! Nach einem letzten Gläschen bedankten wir uns mit einem großen: DIDI MADLOBA! Ziemlich dicht ging’s weiter und nach 3 Stunden Radfahren waren wir fast wieder nüchtern. Die heißen Quellen haben wir definitiv aufgegeben. In Kutaisi tauschten wir Zelt gegen Airbnb und Stefan, Schlafsack gegen eine Hello Kitty Decke. Am nächsten Morgen, wieder frisch, kämpften wir uns durch einen langen, anstrengenden und regnerischen Fahrradtag. Kevin, Stefan und Sandra stärkten sich mit einer Fleischsuppe mit Koriander gewürzt! Wow! Salomé mit Bohnen in Koriandersauce und frischem Lavash. Dieses herrliche Brot muss nicht mal mehr Salomé nachsalzen. Es schmeckt wie frischer, fluffiger Pizzateig, ist reichlich gesalzen (wie so ziemlich alles hier) und wird über offenem Feuer im Tandoorofen gebacken. Aber Achtung vor zu viel warmen Brot und Bohnen!! Vor allem bei großem Hunger und wenn man dann noch Radeln muss. Gegen Abend hörte es auf zu regnen und wir konnten bei einem großem Lagerfeuer den Chacha weiter verkosten 😉 „Ryaaaaan started a fire!“ 

Der Hund und der Knatter 

Es war einmal an einem schönen Morgen: Ein Straßenhund und eine Sandra, die sehr dringend auf die Waldtoilette musste. Sie dachte sich: „Ach so herrlich, wenns funktioniert, noch vor dem Fahrradfahren.“ Doch dann schlich sich ganz leise die Hündin von hinten an und schnupperte an Sandras Hintern. Das gefiel Sandra gar nicht und schubste die Hündin etwas auf die Seite. Doch sie kam wieder, von vorne schnüffelnd. Sandra war bei weitem noch nicht fertig, war aber so gestört, dass sie sich wie ein Krebs auf die Seite bewegte. „SCHLÜRF“ und der Knatter wurde mit einer rollenden Zungenbewegung eingesaugt. Sandra schrie vor Entsetzen laut auf und Kevin kam angerannt, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist. Für Sandra war der Waldtoilettengang zu Ende. Die vier tapferen Radfahrer:innen beobachten noch etwas die Hündin und stellten sich vor, wie Sandras Knatter in ihrem Magen chillt. „MMMMMH“ Alle lebten froh und munter weiter. The End. 

Einschub: Der Knattersack 

Weils grad so gut passt, hat diese Geschichte oder besser gesagt diese Information jetzt auch mal ein paar Sätze verdient. Es geht um unseren heiligen Knattersack – wie ihn Salomé so schön getauft hat. Zuerst war es nur ein Ziplockbag mit allen wichtigen Utensilien. Der segnete aber bald das Zeitliche und wir beschafften uns noch in Wien einen kleinen Drybag. Hat den Vorteil, dass auch alles schön trocken bleibt und die Gerüche drinnen bleiben. So, was ist jetzt ein Knattersack – denkt ihr euch? Ein heiliger Beutel gefüllt mit einer Rolle Toilettenpapier, einer kleinen Packung Feuchttücher, einer kleinen Schaufel, einem kleinen Desinfektionsmittel und ganz wichtig einem kleinen Plastiksack. Plastiksäcke bekommt ihr auf der Reise genug. Vorgangsweise: Ihr verrichtet euer Geschäft vor oder nachdem ihr, wenn möglich, ein Loch mit der Schaufel gegraben habt. Putzt euren Babypopo ab und werft all das benutzte Papier in den kleinen Plastiksack. Danach, sollte kein Hund dazwischen kommen, grabt ihr alles ein. Zu guter letzt: Gründlich Hände waschen und falls kein oder nur wenig Wasser vorhanden sein sollte: gründlich desinfizieren. (PS. Knatter = Exkrement) 

Let´s go to Oni and see 

„How is the plan now?“ „Let´s go to Oni and see!“ Wir waren uns alle nicht so sicher was wir machen wollten und uns entscheiden sollten, deswegen: „Let´s go to Oni and see!“ Oni liegt in den Bergen und das bedeutet Höhenmeter. Also machten wir uns zeitig auf. Kevin und Stefan waren etwas voraus, doch das sollte nicht lange so bleiben. Keine 10 Minuten später, wurden sie in einer Kurve von einem alten Herren auf Chacha eingeladen. Diesen lehnten sie aufgrund der Uhrzeit (10 Uhr morgens) dankend ab, aber 4 Gläser Vino gingen dann schon. 😉 Mit einem leichten Schwips trafen wir uns am Gipfel und erblickten nach einer kurzen Abfahrt die schneebedeckten Berge des großen Kaukasus. Wow! Im nächsten Dorf angekommen, teilten wir unsere frischen Khachapuris und Lobianis mit 10 Hunden auf einer viel zu schmalen Bank einer Busstation. Besser als stehend im Regen. … „Oh, this is Oni!“ „ And now?“ „Let´s go to Oni and see!“ Bevor es finster wurde, plünderten wir den kleinen Markt. Den zu bezahlenden Betrag sollten wir vom Rechenbrett ablesen. Sandra musste grinsen und bat die Dame den Betrag doch auf den Zettel zu schreiben. Aufgrund der Kälte suchten wir uns ein nettes Guesthouse. Das alte Pärchen bat uns herein und wir parkten auf der Terrasse. Als Sandra den am Boden liegenden umgestülpten Topf zur Seite rücken wollte, entdeckte sie ein …. WEINLOCH! Ned schlecht! Im Handumdrehen wurde eine Schöpfkelle gebracht und wir hatten schon wieder Wein in unseren Gläser. 😉 Er war noch nicht ganz fertig und schmeckte bisschen wie Kombucha. Salomé parkte später ihre Zehen beim Heizstrahler und Sandra begann zu kochen. One-pot Pasta again. Kurz darauf, brachte uns die Gastgeberin eine Art Khachapuri mit Erdäpfel und Käse gefüllt. Traumhaft! Sie stellte zudem Leber mit Koriander und Granatapfel gewürzt und noch einige andere Leckereien hin. Somit war das Kochen überflüssig, doch über die Reste waren wir am nächsten Tag, 1200 hm weiter oben, ziemlich froh! 

ALLEZ!

Rein in die schmutzigen Sachen. In Stefans Fall – rein in die nasse Kleidung. Er hat als Einziger sein Gewand gewaschen. Beides ist unangenehm, nass oder stinkig. Die Gruppe trennt sich, Stefan nimmt den direkten Weg nach Tbilisi, weil seine Freundin Dafina ihn besuchen kommt und Kevin sprintet ein paar km schneller als wir voraus. Auf gehts, weitere 1200 hm warten auf uns. ALLEZ! Kevin hat uns eine Nachricht hinterlassen! Auf dem Asphalt steht’s geschrieben, mit einem Stein gekritzelt- wie lange wohl schon? Und wie lange wohl noch? Oben wird gegessen und danach fahren wir in 30 min bergab, was wir in 4h mühsam erklommen haben. Mehr als Kaffee und Kuchen interessierte uns dann nicht mehr. Anschließend entschieden wir uns für den nächstbesten Wildcampingspot. Irgendwo zwischen Industrie und Fluss, genau genug gross für unser Zelt. Nass und kalt blieb es. 

Trümlige Seilbahnen und Aggressive Hunde  Auf nach Chiatura. Eine Bergbaustadt mit Weltkulturerbe. Die schwindelerregenden Seilbahnen wären sicher einen zweiten Blick wert gewesen und auch eine Gondelfahrt mit den neu gebauten und renovierten Gondeln hätte ein Highlight werden können. Doch nach den vielen Höhenmetern in den letzten Tagen und noch immer 1000 hm für den Tag vor uns, war unsere Energie am Ende. Dazu biss ein aggressiver Hund in Salomés Hinterradtasche und wir entschieden uns, die Stadt so schnell wie wir gekommen sind, auch wieder zu verlassen. 

Ach ist das Radl schwa! Ja, die Tage waren anstrengend. Und doch voller schöner Momente! Die Herzlichkeit der Menschen ist bezaubernd und wärmend. So z.B. als uns 7 kg Äpfel geschenkt wurden. So viel können wir wirklich nicht tragen! Dankend abzulehnen hilft nichts und die netten Menschen enttäuschen ist auch keine Option. Was tun? Also: Lachend, das eigene Rad aufheben und die Gönner:innen auffordern, es dir gleichzutun. Phuuu, ist das schwer! Mindestens 2 kg sind dann trotzdem in unseren Taschen gelandet. Das Apfelmuss hat geschmeckt, danke! 🙂 Ein weiteres Highlight ist es, wenn für uns der Wasserhahn aufgedreht wird, um unsere trockenen Kehlen zu befeuchten. Der daneben baumelnde Schweinekopf sollte einem dabei nicht stören. 😉

Georgien unser feuchter Traum  Und schlussendlich muntert auch ein Wiedersehen auf. Mit wem echt? Natürlich mit Kevin. Wir campen ein letztes Mal in Georgien. Authentisch: Neben einem Fluss, eine grosse Schafherde mit Reitern passieren uns und am Morgen wird alles gefroren sein. Gegen die Kälte hilft auch Chacha nur bedingt, aber er hat geholfen. Wir sehnen uns fast schon wieder nach der kalten, aber trockenen Türkei, denn die Feuchtigkeit reduziert den Spassfaktor beim Campen so ziemlich arg. Der Schlafsack wird am Morgen noch irgendwie übers Rad zum trocknen gehängt und die letzten 65 km in Angriff genommen. Wir sind froh endlich anzukommen. Abenteuer sind schön und gut, doch jeden Tag an seine Grenzen und darüber hinaus zu kommen, ohne genaues Ende, war zu viel. Salomés Körper findet die Kälte auch mäßig lustig, an den Fingern haben sich Kälte-Bläschen gebildet und in der Nacht geschmerzt, das Selbe galt für die weissen Füsse. An erholsamen Schlaf war da nicht zu denken. Wichtig: Jeder Körper ist anders – lässt euch nicht davon abschrecken. Auch wir werden es wieder tun – aber mit frischer Energie und einem Ende in Sicht. 

Tbilisi: So weit wie noch nie! 

So weit wie noch niiiiiiiiie – tönt es aus der Musikbox. Wie oft haben wir dieses Lied gehört! Wir sind tatsächlich so weit wie noch nie! Tbilisi oder Tblisi oder Tiflis? Nach dem 9 Tage Race und den vielen kalten Höhenmetern, Zechn und Nächten freuen wir uns sehr, in das warme Airbnb einzuchecken und zu duschen. Auch unser Gewand freut sich auf eine Dusche. Dass die Waschmaschine schimmelt, war auf den Fotos nicht ersichtlich. Aber recht viel schmutziger konnte unsere Kleidung sowieso nicht mehr werden. Auch die Toilettenspülung funktionierte nur bedingt und so bekamen wir von unseren freundlichen Gastgeber:innen als Entschuldigung eine ganze Flasche Chacha. Didi Madloba! Ui, jetzt müssen wir schon 2 Flaschen finishen! Aber die Spülung war sowieso überflüssig, da aufgrund von Bauarbeiten in Tblisi gleich mal das Wasser für mehr als 24 Stunden abgedreht wurde. Da wünschten wir uns wieder die hinterdembusch- Toilette her! Wir frühstückten ausgedehnt (nicht brunchen 😉 ) und hatten wiederkehrende Gespräche, wie es weitergehen soll. Wir merkten alle Drei, dass sechs Monate lang sind, wir uns auf Diversität freuen, der Winter da ist und wir geopolitisch anstehen. Und generell die Luft ein wenig draußen ist. Nicht die beste Stimmung, aber das gehört auf Reisen auch dazu. Ausgleich suchte Kevin beim vollstickern der Stadt, Sandra beim Besuch der wichtigsten Kirche des Landes und Salomé beim Bouldern. Salomé stellte fest, dass all die Kraft in die stahlharten Beine gewandert ist, für die Finger und Arme blieb da nicht mehr viel übrig. Um die Muskeln wieder zu entspannen, machten wir uns auf den Weg zu den natürlichen heißen Schwefelbädern, die Tblisi auch ihren Namen verleihen. Also erreichten zumindest Salomé und Sandra doch noch die heiße Quelle. 😉 Dort wurden wir von einer eher ernsten Georgierien hart abgeschrubbt. Ein Lächeln konnten wir ihr dennoch entlocken. Unsere Haut, so frisch und zart, war nun bereit für ein kleines Tattoo?! Yeeeeees! Währenddessen schaffte es Kevin endlich zum Frisör! Finally! So chic gingen wir mit Stefan und Dafina in ein ebenso chices Restaurant, wo wir edel roten Wein sippten. Geendet sind wir in der Process Bar nebenan, Bier aus Plastikbechern sippend, Uno extrem spielend und „I never ever“ Karten lesend. Wir sind definitiv keine 18 mehr. 😉 

Nach 5 Nächten verabschieden wir uns und endgültig von Kevin, der Richtung Armenien weiter fährt. Schon traurig! :_( But: „Life on the road, you know?!“ Wie und wohin es bei uns weitergeht, erfährt ihr im nächsten Blog. Wir verraten soviel: Es geht mit der georgischen Eisenbahn Richtung Südwesten und die Chacha-Flasche ist immer noch nicht leer. 

Tchuuuuus et Bon Vent! 

Salomé und Sandra 

PS. Troll das Einhorn, thront nun mit „The Mother of Georgia“ über Georgien. So lange hat es uns begleitet! Wir vermuten, der Hund im Airbnb hats gefressen. :_(

1 comment

  1. Super Post und super Bilder! Sehr beeindruckend, was Ihr alles erlebt und was Ihr alles schafft! Stark!!! Dix Bussal! Mama/Doris 🙂

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